Bangkok und Lakritze
- Sofie Wirth
- 13. Apr. 2019
- 5 Min. Lesezeit

Bangkok ist, glaube ich, wie Lakritze. Entweder du magst es oder du hasst es. Und so ist es auch mit der Millionenmetropole Bangkok. Viele haben mir gesagt, sie mochten Bangkok gar nicht. Nur wenige meinten, sie mochten ihren Aufenthalt dort. Vanessa mochte Bangkok nicht (Ob sie Lakritze auch nicht mag, weiß ich allerdings nicht. Das sollte ich sie mal fragen). Und ich gehöre wohl zu den wenigen, die Bangkok als interessant/ schön empfinden.
Aber was ist denn an dieser Stadt so besonders, sodass sich die Meinungen so sehr spalten?
An unserem ersten Tag hat mich die Zeit außerhalb des Hotelszimmer auch mehr gestresst, als ich gedacht hätte. Die Straßen laut, der Verkehr wirr und überfüllt, Dreck auf den Wegen, viele tausende Menschen und fast kein ruhiges Plätzchen in ersichtlicher Nähe.
Ein Überschwall an Eindrücken und somit eine Überforderung der Sinne. Aber in sowas muss man reinkommen. Sich langsam daran gewöhnen, dann geht es mit der Zeit auch und man kommt sich nicht mehr ganz so verloren vor.


Das wurde mir bewusst, nachdem ich eine Fahrrad-Tour mit „co van kessel“ unternommen hatte. Ich lernte Bangkok zu mögen. Die Tour war super und verleihte einem einen groben und gut zusammengefassten Überblick über die Stadt.

Wir sind beispielsweise durch viele kleine Gassen gefahren, kleine süße fast schon idyllische Gassen. Allein das hat einem Bangkok ein bisschen näher gebracht und es von der schönen Seite gezeigt.


Random Fact: Wusstet ihr, dass jeder, der möchte, einfach ein Geschäft in Bangkok eröffnen kann, quasi seinen eigenen kleinen Straßenstand?
Dafür braucht man nur eine Unterkunft und eine Tür oder ein Fenster. Die Einwohner in Bangkok müssen dem Staat lediglich Bescheid geben und ein paar wenige Baht Miete zahlen. Und schon können sie, wie diese Frau hier zum Beispiel, Wasser an die Passanten verkaufen. Super leicht!:D

Me and my bicycle.

Mit dieser "Fähre" sind wir auch rüber ins "alte Bangkok" gefahren. Einst war dort der Sitz des Prinzens. Heute hat er den Grand Palace auf die andere Seite des Bangkok Rivers gebracht. Das "neue Bangkok". Trotzdem leben viele (vor allem arme) Leute auf der alten Seite. Essen, Trinken, Wohnen ist dort einfach viel günstiger und zieht somit nicht wenige Interessenten auf sich.

Hier seht ihr einen weiteren Pluspunkt der Fahrrad-Tour. Wir sind zu einem Tempel gefahren. Aber nicht zu den Standard Touri-Tempeln, sondern zu einem, zu dem eigentlich nur Locals hingehen dürfen. Co van Kessel muss wohl irgendwelche Connections zu den Besitzern haben. Fand ich persönlich sehr gut, denn die Touri-Tempel hatte ich am Tag zuvor mit Vanessa schon abgeklappert und hatte somit Angst ich würde das mit der Fahrradtour nochmal machen (dazu gibt es nachher noch eine Bilderstrecke). Und wenn man es so betrachtet, kann man die touristischen Tempel wirklich ohne eine Tour besuchen.
Übrigens haben die Buddhas, auf dem Bild oben, bestimmte Positionen. Der kleine Dicke, rechts neben dem großen Buddah, ist der Gott. Er lacht und ist glücklich, weil er das Gold hinter seinem Rücken versteckt. Die Vorstellung fand ich irgendwie süß. Fragt mich nicht warum.

Neben dem liegendem Buddha in Wat Pho ist das der zweite größte Buddah Bangkoks.

Nachdem wir Neues und Altes Bangkok besichtigt hatten, ging es für uns übers Wasser weiter. Mit einem Longtail Boot sind wir ca. eine halbe Stunde lang auf den Wasserstraßen entlang zu einem Bereich weit weg vom City Center gefahren. Einem Bereich, der aber trotzdem noch zu Bangkok gehört.


Dort wurden wir auf den Markt geleitet und man hat uns die örtlichen Süßigkeiten gezeigt und probieren lassen. Unter den jeweiligen Bildern findet ihr meine Bewertung und (vielleicht) den zugehörigen Namen.

Puh, Leute das fand ich hart eklig. Sieht auch schon ein bisschen aus wie Plastik, wenn ich ehrlich bin.
An den Namen kann ich mich nicht erinnern, aber das war irgendwie so Gelantineähnlich von außen und innen wie Mehl.

Fried-Bananas von dem Floating Market. War okay, war jetzt nicht der Renner.

Soweit ich das verstanden habe, sind diese Muffins ohne Milch und ohne Ei. Keine Garantie darauf! Die waren ziemlich okay:)

Das hier, meine Lieben, das war absolut lecker. D.h. wenn man auf Kokos steht. Das hier sind nämlich Kokosnuss - Pancakes und die waren wirklich ein Schmäusschen. Davon hätte ich mal lieber nicht so viele essen sollen, denn nach einer Verdauungsradpause gab es auch schon wieder ein Mittagessen. Und zwar nicht gerade wenig davon.

Lauter lokale Gerichte.

Danach ging es für uns über die Longtail-Boote wieder zurück zu dem co van kessel- office an River City Bangkok. Die Tour kostet zwar umgerechnet fast 50 Euro, was für thailändische Verhältnisse schon recht viel ist, sie war das Geld aber allemal wert. Wir hatten ausreichend Wasser, schöne und gemütliche Fahrradwege sowie ein abwechslungsreiches Programm. Und vor allem: es hat uns Bangkok ein großes Stück näher gebracht. Wer also was erleben möchte, kann sich ja eine solche Fahrradtour buchen.
Was Vanessa und ich zusammen in Bangkok noch gemacht haben, seht ihr hier:

Wir wollten zu Wat Arun und anschließend zu Wat Pho. Wir wussten, dass eine Fähre existiert, aber wir wussten nicht wo. Wir sind also am Fluss entlang gewandert, bis wir auf eine lokale Fähre angetroffen sind. 15 Baht (etwa 40 Cent) hat uns der Weg zum Wat Arun gekostet. Es gibt wohl auch eine Touri-Fähre, allerdings kostet diese um einiges mehr. Wir haben also Glück gehabt und das könnt ihr auch haben. Wandert einfach ein bisschen am Fluss entlang.


Tadaaa: Ich präsentiere - Wat Arun aus der Ferne. Eintritt etwa 1.50 Euro. Ganz andere Preisverhältnisse haha.

Vielleicht lieber ganz früh am Morgen dort erscheinen, dann ist möglicherweise weniger los.


Mit einem 4 Baht Transfer sind wir zur gegenüberliegenden Seite, zum Wat Pho.
Leider ist hier der Preis (vermutlich durch Tourismus) gestiegen und kostet umgerechnet 15 Euro.

Hier seht ihr auch den größten liegenden Buddha Bangkoks.






Da wir im Khaosan Palace übernachtet haben und somit vorbestimmt war, dass wir nicht vor 2 Uhr nachts einschlafen können würden (unser Hotel war in der Khaosan Road) haben wir unsere Abende meist essend und shoppend auf dem night market dort verbracht.




Oder haben das Geschehen von der Dachterasse unseres Hotels beobachtet.



An unserem letzten Tag in Bangkok haben wir uns von unserem 7. Sinn des Shoppings verleiten lassen und sind im MBK Shopping Center gelandet. Zuerst haben wir gedacht, dass wir dort billig Marken Klamotten wie Nike, Reebok und Co. erhalten würden. Aber es hat nicht lange gebraucht, bis wir verstanden haben, dass das Herz vom MBK Shoppingcenter die Fake Ware war. Und naja das haben wir gemacht haha. Fake- Shopping.
Prinzipiell gibt es im MBK aber gefühlt für jede Sache eine Etage.


Beispielsweise eine Unterhaltungsetage mit Kino, Spielarena etc. Aber auch Essens-, Handy- und Kosmetiketagen sind vertreten.

Und mal wieder bist du am Ende meiner Geschichte angelangt. Vielleicht weißt du jetzt, ob du der Bangkok/ Lakritze Mensch bist oder es nicht bist. Ob es dich reizt Bangkok zu besuchen oder ob du über die Millionenmetropole hinweg siehst.
Ich weiß es nicht, aber eins weiß ich. Und zwar, dass ich euch in meinem nächsten und letzten Bericht über Thailand, über die Inseln vollquatschen werde (diese wahsinnig tolle Überleitung ist meiner Dauernd-Müde-Motovation zuzuschreiben, die ich habe seit ich wieder in Deutschland bin. Ob das ein Zeichen ist?).
Also dann macht's gut.
Ihr hört bald wieder von mir!
Eure Sofie
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