Ich verlasse Melbourne!
- Sofie Wirth
- 22. März 2018
- 6 Min. Lesezeit
Hey Guys,
Wie ich schon in meinem Titel erwähnt habe, werde ich Melbourne verlassen. Aber das nicht, weil ich Melbourne nicht mag, ganz im Gegenteil ich finde es wunderschön (damit das mal klar gestellt wird). Chiara (die eine Mitreisende, die ich erwähnt habe) und ich haben ein Angebot auf einer Farm im westlichen Sydney entdeckt und werden uns daher auf den Weg dorthin machen. Aber dazu später mehr, ist nur die kurze Info vorab (#Cliffhänger). Nehmt euch am besten ein bisschen mehr Zeit als sonst. Setzt euch hin, trinkt euren Kaffee oder Tee und lest diesen Blogbericht. Er wird etwas länger, weil sich einfach viele Dinge angesammelt haben, von denen ich euch erzählen möchte.
Vor erst zwei Wochen sind wir beide in Melbourne angekommen und es fühlt sich an als wäre schon eine Ewigkeit vergangen. Nicht, weil sich die Zeit zieht wie ein Kaugummi, sondern eher weil jeden Tag soooo viele neue Eindrücke auf einen einwirken. Die ersten 8 Tage wurden wir von praktikawelten im Greenhouse Backpackers untergebracht, ein ziemlich zentrales und eigentlich doch ganz nettes Hostel. Mit einer riesengroßen Auswahl an Frühstück, bei dem man immer schwer mit einer Entscheidung zu kämpfen hat. Esse ich jetzt lieber Marmeladentoast und Cornflakes oder doch lieber Cornflakes und Marmeladentoast? *Grübel* ist gar nicht so leicht sich da zu entscheiden. Die erste Woche habe ich jedenfalls einen abwechslungsreichen Speiseplan genossen. Acht Tage lang also gratis Frühstück vom Hostel und zu Mittag und Abendessen leckere Spaghetti Bolognese (oh! Und manchmal habe ich mir des Öfteren ein Stück Bananenbrot gegönnt). Leider hat mein Magen danach rebelliert… sodass ich jetzt wirklich anfange Mamas Essen von zu Hause zu schätzen. Ich denke das Thema Essen ist der eine Teil des Backpacker-Daseins mit dem ich mich so schnell nicht anfreunden werde. Aber noch mal zu dem Hostel, es ist eigentlich echt ganz gut: man hat eine Gemeinschaftsküche (die vielleicht nicht ganz so sauber wie daheim ist), viele Kühlschränke, ein Rooftop, einen relativ großen Schlafraum und und und… habe euch mal ein paar Bilder gemacht.



Es schläft sich dort eigentlich auch ganz gut, sieht man mal von dem Fakt ab, mitten in der Nacht aufzuwachen und top fit zu sein. Um den Jetlag komme halt auch ICH nicht drum rum. Und jetzt zu der Frage der Fragen! Habe ich schon einen Job gefunden? Nöhhöööö. Wir haben uns viel per Mail beworben und auch CVs (also Lebensläufe) verteilt, waren aber wohl nicht aufdringlich genug gewesen, sodass sich niemand zurück gemeldet hat. Auf helpx (eine sehr hilfreiche Website) haben wir dann eine Farm gefunden, auf der wir kostenlos schlafen & essen dürfen. Dafür müssen wir halbtags auf deren Farm arbeiten. Die Frau, die die Anzeige erstellt hat, ist super lieb und hat uns sogar angeboten uns von der Haltestelle abzuholen. Zusätzlich hat sie uns ein paar Sightseeing-Must-Haves in Melbourne empfohlen. Bei so viel Freundlichkeit erschien uns das also als die richtige Entscheidung und nach dem Motto „Wir müssen nehmen was wir kriegen können“ haben wir das Angebot angenommen. Zudem verschafft es uns ein wenig Zeit nach Jobs und günstigen Schlafgelegenheiten zu schauen, für die Zeit nach der Farm. Aber was haben wir dann in Melbourne gemacht, wenn nicht gearbeitet? Chiara und ich haben uns ein bisschen Urlaub gegönnt. Das Travel in Work and Travel sollte man schließlich auch nicht vernachlässigen. Wir haben uns also Melbourne angeschaut: waren in den beiden National Gallery of Art of Victoria. Unglaublich schöne, kreative und vielfältige Kunst und das ohne Eintritt zu verlangen (habe auf Instagram ein paar Bilder gepostet).

Wir waren auf dem Moomba- Festival, das gerade zu dieser Zeit stattgefunden hat.


Auch im Moonlight- Cinema (open air Kino im Royal Botanic garden) haben wir uns einen Kino-Abend gegönnt. Wir haben viele nette Leute kennen gelernt und uns einfach von der Stadt leiten lassen.
Melbourne hat sooo viele kleine Gassen und jede ist einzigartig. Zudem gibt es viel Street-Art (eignet sich ideal für ein Fotoshooting- Grüße gehen raus an Dani).



Wir waren bei beiden nächstgelegenen Stränden in Brighton (Bild mit den bunten Beach Boxes) und St. Kilda und haben ein bisschen entspannt und dem Meeresrauschen zugehört.




Wir haben Chinatown besucht und unsere Abende durch ein paar entspannte Stunden am federation square versüßt.

Wir waren auf einem Skydeck und haben uns Melbourne von oben angeschaut.



Wir haben eine 3 Tages Great Ocean Tour gebucht und uns unfassbar schöne Strände und Naturgebiete vor Augen führen lassen (Achtung Werbung! Habe wieder mal einen Bericht für praktikawelten über die Great Ocean Road Tour verfasst, schaut wie immer bei Interesse mal dort vorbei).
Alles in allem: Chiara und ich haben uns einen kleinen Touri-Urlaub gegönnt (und uns nebenbei aufgeregt, dass jeder um uns herum einen Job erhält).
Und ansonsten? Ich habe das Joggen total für mich gefunden. Ich bin zwar eher der Typ Mensch, der 300 Meter viel zu schnell rennt, dann stehen bleibt und läuft, weil die Puste aus ist, um es danach wieder mit dem viel zu schnell Rennen zu versuchen (and so on). Allerdings ist Joggen für mich das neue Stadtbesichtigungsmittel geworden. Oft bin ich morgens durch den Royal Botanic Garden gejogged und habe mich einfach von den Wegen dort leiten gelassen. Man orientiert sich ein wenig in der Stadt und macht gleichzeitig auch Sport (außerdem lächelt einen jeder Jogger in Melbourne an, sodass man sich gleich geborgen und aufgenommen fühlt und es einen antreibt weiter zu machen). Der Garten ist einer der Hauptgründe warum ich Melbourne so bewundere: auf der einen Seite ist Melbourne so das typische New York. Also viel Verkehr; Hochhäuser; Menschen, die es eilig haben. Aber auf der anderen Seite kommt man in diese Royal Botanic gardens und findet die komplette Ruhe vor. Ich schwöre diese Gärten oder dieser Garten ist bestimmt so groß wie Friedrichstal (er hat sogar mehrere Gates) und man findet dort alles. Kleine Wasserfälle, riesige Palmen, große Seeen, einfach alles. Der Botanic garden ist zu meinem absoluten Lieblingsplatz in der Melbourner Innenstadt geworden.



Hinzu kommt, dass neben dem Joggen Chiara und ich die ganze Zeit unser tägliches Schrittziel vom Handy erreichen (man munkelt zwar, dass das ein wenig manipuliert ist, aber hey). Man wird also ganz sportlich hier, wenn man sich nicht immer die Bahn leisten kann. Kleine Funfacts, bevor ich zu den „Billig-Leben-In-Melbourne-Spots“ komme. Ganz viele Ampeln hier haben kein Ampelmännchen, sondern ein Ampelmädchen (yes Giiirrrrlllls!!). Melbourne (und vielleicht ganz Australien) hat eine gewisse Strenge zu Alkohol. Meist ist auf allen öffentlichen Plätzen Alkohol gegen Abend/ Nacht sowieso verboten und man kann dann nichts mehr trinken. Nach 12 Uhr nachts wird einem im Club nichts mehr Alkoholisches serviert und ansonsten ist der Alkohol einfach nur schweineteuer! Ihr habt es gleich geschafft (Respekt an jeden, der jetzt noch mitliest, keiner kann jetzt mehr behaupten ihr würdet zu wenig lesen), ich werde euch nur noch die unseren gefundenen „Billig-Lebe-Spots“ präsentieren und dann kurz anmerken, was für Pläne für die nächsten paar Tage anstehen. Also jetzt an diejenigen, die überlegen Melbourne mal zu besuchen. Melbourne hat ein paar Dinge, die ich irgendwie geradezu utopisch finde. Und zwar gibt es eine Free-Tram-Zone, also eine kleine Innenstadtzone, in der man kostenlos mit der Bahn fahren darf. Ist zwar nicht groß diese Zone, aber eignet sich super dafür, wenn man sich einfach mal ein bisschen in einer fremden Stadt zurechtfinden möchte. Außerdem stehen überall freie Wasserspender rum, bei denen man sich sein Trinkwasser auffüllen kann. Geld für Wasser auszugeben braucht man also nicht und auch zum Joggen braucht man keine unnötige Wasserflasche mitzuschleppen, weil ja überall Wasserspender stehen. Für die Griller unter uns: es stehen auch überall Barbeque-Platten. Awesome hehe!

Wenn ihr irgendetwas braucht oder mal günstig shoppen gehen wollt, so können Chiara und ich euch den Big W empfehlen. Einfach ein riesengroßer Supermarkt, man findet dort alles zu einem sehr günstigen Preis. Wir beispielsweise haben einen Schlafsack für nur 12 Dollar dort gefunden und sind recht glücklich mit unserem Kauf. Das ist übrigens Chiara!:D


Und zum Klamotten shoppen könnt ihr einfach in das Outlet Zentrum Spencer gehen, dort fährt sogar die kostenlose Tram hin! Wenn wir mehr günstige Spots sehen sollten, seit ihr die ersten, die davon erfahren werden. Versprochen! Achso und ich habe noch eine kleine Mutprobe für euch. Geht doch mal ins gopals (ein vegetarisches und veganes Restaurant) und bestellt euch ein großes Menü für 13 Dollar. Berichte und Fotos sind wirklich gerne erwünscht.



Und nun zum allerletzen Punkt: Wie bereits erwähnt, werden Chiara und ich ab dem 23.03 eine Woche (oder länger) auf einer Farm arbeiten. Die ist jedoch im westlichen Sydney. Und für die Ostküste zwischen Melbourne und Sydney haben wir uns auch ein Auto gemietet. Unser erster Road-Trip!!! Juhu. Erzähle euch dann, wie das war.
Cheers! Eure Sofie
PS: Das Design meines Blogs leidet ein wenig. Habe hier nicht sonderlich viele Möglichkeiten mich um ihn zu kümmern, ihn zu pflegen. Nehmt es mir also bitte nicht krumm, das mache ich dann in Deutschland.
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